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Dissertation:konzeption_eines_fachdidaktischen_patternmodells_des_informatikunterrichtes_in_den_dimensionen_inhalt_methode_und_medium

Kießling (2025) Konzeption eines fachdidaktischen Patternmodells des Informatikunterrichtes in den Dimensionen Inhalt, Methode und Medium (Dissertation)

Referenz

Kießling, Peter: Konzeption eines fachdidaktischen Patternmodells des Informatikunterrichtes in den Dimensionen Inhalt, Methode und Medium. Dissertation, Universität Leipzig, 2025

Publikation

Zusammenfassung

Die steigende mediale Vielfalt hat einen wesentlichen Entwicklungseinfluss auf das Lehren und Lernen von Schülerinnen und Schülern (Hillmayr, Ziernwald, Reinhold, Hofer & Reiss, 2020). Dennoch werden didaktische Diskussionen über Unterrichtsabläufe in der Informatik immer noch vorwiegend in Kombination von zwei wissenschaftsorientierten Ansätzen betrachtet. Es handelt sich dabei um die Inhalts-ebene, welche 1960 in der Anfangsphase von Bruner als „Structure of the Discipline“ beschrieben wurde (Bruner, 1960) und um die Prozessebene – beschrieben als „Process as Content“ (Parker & Rubin, 1966). Betrachtet man die Entwicklungen der Informatik in den letzten Jahren, so wurden bereits verschiedene Inhalts- und Prozessbereiche spezifiziert, welche das Gebiet der Informatik abdecken (Friedrich & Puhlmann, 2007). Um für Unterrichtsvorbereitungen innerhalb der inhaltlich-methodischen Komplexität eine Hilfestellung zu geben, entwickelte die pädagogische Hochschule in Ludwigsburg sogenannte „Educational Blueprints of Computer Science“ (EBCS). In ihrer Weiterentwicklung wurde die Zweckmäßigkeit im Unterricht verschiedener Inhalts- und Prozessbereiche quantitativ erfasst (Zendler, Beck, Fest & Klaudt, 2012). Wenngleich diese Inhalts-Prozess-Ebene eine gute Entscheidungshilfe für den Informatikunterricht darstellen kann, fehlt es dennoch gänzlich an einer Gestaltungsorientierung des Unterrichts. Gleichzeitig ist eine aktualisierte Strukturierung zwischen den zentralen Inhalts-Prozess-Bereichen der Informatik aus den EBCS und jenen der Bildungsstandards der Informatik erforderlich (Röhner et al., 2016). Aktuelle Befunde aus der Bildungsforschung und Schulpraxis zeigen außerdem, dass digitale Medien sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf den Lernprozess haben können (Hillmayr et al., 2020). Es ist somit weniger von Interesse, welche Medien im Informatikunterricht einsetzbar sind, als vielmehr, welche Medien sich in welchen Kontexten als äußerst zweckmäßig für die Schulpraxis erweisen. Der zunehmende Einsatz digitaler Medien im Unterricht stellt Lehrkräfte damit vor die Herausforderung, geeignete Inhalte, Methoden und Medien sinnvoll zu kombinieren. Diese Arbeit analysiert eine strukturierte Verknüpfung dieser Dimensionen zur Unterstützung von Lehrkräften des Informatikunterrichtes. Hierfür wird zunächst eine einheitliche Begriffsstruktur der Dimensionen Inhalt, Methode und Medien erstellt. Der Kern der Arbeit fokussiert sich anschließend auf die Erstellung einer Bewertungsrelation dieser Tripel. Der Ansatz einer Inhalts-Prozess-Ebene wird somit weiterentwickelt und zu einer gewichteten dreidimensionalen Matrix zur Unterstützung der Unterrichtsplanung erhoben. Im Rahmen eines Design-Science-Ansatzes (Benner-Wickner, Kneuper & Schlömer, 2020) werden durch systematische Literaturanalysen und Mixed-Methods die Kombinationen von Inhalt, Methode und Medium untersucht und iterativ in eine 3D-Matrix modelliert. Es dient Lehrkräften als Entscheidungshilfe zur Unterstützung des Planungsprozesses im Informatikunterricht. Die Implementierung in eine Software könnte zudem für spezifische Inhaltsbereiche verschiedene methodische bzw. mediale Umsetzungen anbieten. Damit existiert das Potenzial, bestehende Systeme effizient zu erweitern, Einsteigern verschiedene Empfehlungen aufzuzeigen und gleichzeitig eine Orientierung innerhalb eines stetig größer werdenden medialen Angebotes zu geben.

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