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Habilitation:lernzielstrukturen_im_informatikunterricht

Lernzielstrukturen im Informatikunterricht (Habilitation)

Referenz

Steinert, Markus: Lernzielstrukturen im Informatikunterricht. Habilitationsschrift, Technische Universität München, 2010

Publikation

Zusammenfassung

Innerhalb der vergangenen Jahre prägte ein Thema die didaktische Forschung nicht zuletzt im Bereich der Didaktik der Informatik: Bildungsstandards und Kompetenzen. Diese Diskussion drängte ein Thema aus dem Blickfeld, das als Grundlage für eine derartige Diskussion unverzichtbar ist: Die Frage der didaktisch-fachlichen Strukturierung der Informatik. Eine derartige Fundierung der Grundlagen sollte die Kompetenzdebatte jedoch unbedingt flankieren und begleiten.

Da die bisher verfügbaren didaktischen Klassifizierungen der Informatik für diesen Zweck nur bedingt geeignet sind, müssen alternative Wege gefunden werden. Im Zentrum des Habilitationsvorhabens steht deshalb die Entwicklung und exemplarische Erprobung einer Methode, die es erlaubt, die fachlichen Strukturen der Informatik unter didaktischen Gesichtspunkten zu ermitteln. Dabei zeigt sich, dass eine lernzieltheoretische Analyse vorhandener Lehrstrategien die Möglichkeit eröffnet, ein derartiges konzeptuelles Beziehungsgeflecht induktiv zu gewinnen.

Diese Lernzielanalyse beschränkt sich im Allgemeinen auf Lehrstrategien im schulischen Umfeld und dabei insbesondere auf die Verhältnisse an bayerischen Gymnasien. Zentrales Ergebnis der Lernzielanalyse sind Graphen, die die didaktischen und fachlichen Beziehungen zwischen den Lernzielen repräsentieren. Die Graphen werden dabei aus konkreten Aufgabenstellungen gewonnen, so dass die hier beschriebene Methode die Möglichkeit eröffnet, fachlichdidaktische Strukturen auf ein empirisches Fundament zu stellen. Zur Illustration der in dieser Arbeit vorgestellten Methode, wird die Lernzielanalyse in zwei Ausprägungen durchgeführt: Zum einen für den gesamten Informatikunterricht in der Unterstufe, wobei ein Lernzielgraph gewonnen wird, der die Beziehungen zwischen objektorientierter Modellierung und den Grundlagen der Algorithmik repräsentiert. Auf der anderen Seite wird die Lernzielanalyse für eine bestimmte Begrifflichkeit in unterschiedlichen Jahrgangsstufen durchgeführt. Dadurch wird deutlich, wie sich Lernzielstrukturen im Laufe der Schulzeit entwickeln und an Komplexität gewinnen.

Eine derartige jahrgangsübergreifende Modellierung der Lernzielstrukturen erlaubt es, die Resultate der Lernzielanalyse mit bekannten Klassifizierungen zu verknüpfen. Diese Synthese unterschiedlicher Klassifizierungen eröffnet neuartige Sichten auf bekannte Taxonomien. Insbesondere zeigt sich, dass dadurch ein wichtiger Beitrag zu der angestrebten Fundierung der didaktisch-fachlichen Grundlagen geliefert werden kann.

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